letzte Woche erreichte mich deine Email zu meinem Geburtstag. Außer unserem Versuch uns bei deiner Durchreise in Karlsruhe zu verabreden hatten wir schon lange keinen Kontakt mehr. Welch eine Freude von dir zu lesen.

Ich erinnere mich noch sehr gut and unser Treffen im Cafe Brooks, ich weiß nicht mehr, wie es dazu kam. Ich vermute, es hatte was mit unserer ersten Begegnung bei der Denkanstoos Unkonferenz in Hamburg zu tun. Nach meinem Vortrag mit dem Motto: Was Glückskekse mit Mitarbeitermotivation zu tun haben, unterhielten wir uns. Wir waren uns auf anhieb sympathisch. Glaube ich zumindest. Du kamst nach Hamburg und wir tranken Kaffee, du vielleicht Tee, oder Wasser.

Dein Erzählen über dich beeindruckte mich und irritierte mich. Du hattest Wege beschritten, die für mich unvorstellbar schienen, in Stille im Kloster, in Beschäftigung mit Holokratie und erfolgreicher Firmengründung mit Anfang 20 und dem Mut und den Fähigkeiten damit zu wachsen und erfolgreich zu sein. Wir befreundeten uns auf Facebook und ich habe dich seitdem nie wieder gesehen. Nur deinen persönlichen Weg durfte ich dank dieser virtuelle Verbindungsmöglichkeit ab und an mitbekommen, und deinen Posts folgen, die du mutig in die Welt schicktest. In mir wuchs erstaunen und weitere Irritiation. Hatte ich dich doch mit männlichem Vornamen kennengelernt.

Immer wieder dachte ich an dich und wünschte dir Kraft für deine nächsten Schritte. Gleichermaßen hast du meine Offenheit herausgefordert, dich als Juliane wahrzunehmen, als Mensch, wie alle anderen auch. Ich bin glücklich darüber, dass mir das, so wie es scheint sehr gut gelingt. Hört sich das jetzt doof an? Ich hoffe nicht, denn ich freue mich total, meine erlernten Denkmuster zu brechen und mich darin zu üben die Welt so zu nehmen wie sie ist. Diese mit all ihren Facetten zu akzeptieren und mich ihrer Schönheit und Kraft zu erfreuen.

Ich glaube unserer Begegnung hatte den Sinn, mich meiner Toleranz noch weiter zu öffnen. Dafür danke ich dir herzlich und freue mich sehr auf ein nächstes Treffen. Ich glaube fest daran, dass dieses irgendwann stattfinden wird. Ich wünsche mir, dass wir uns dann als freie Menschen, mit dem aufrichtigen Interesse füreinander Begegnen bei dem das Frau/Mannsein keine Rolle spielt und hoffe, das ist in deinem Sinne.

Herzlichen Gruß

Nadine

  • Offenheit in meinen Begegnungen tatsächlich zu spüren
  • Erste Eindrücke der Kontaktimprovisation, von der du mir erzähltest
  • Deine Gedanken zu Holokratie