AUGENHÖHEcamp

AUGENHÖHEcamp

Es ist 9:30Uhr, in den Räumen der International School of Management (ISM) sitzen 100 Menschen in einem Kreis. Ich eröffne das erste AUGENHÖHEcamp in Hamburg. Ich bin aufgeregt. Hält der Tag für die Teilnehmer, was wir angekündigt haben? Ein Lernraum zu sein für Menschen, die in Ihrer Organisation andere Wege gehen wollen? Ich werde erwartungsvoll angeschaut. Die Hose über Bauch mit Kind spannt. Ich nehme das Mikro in die Hand und tue das was ich kann: mich von dem Moment tragen lassen und mir vertrauen, dass das schon alles wird. Ich wünsche allen Teilnehmern Momente mit hoher Begegnungskraft.

An diesem Abend waren wir im Orgateam euphorisiert. Ein toller Tag. Wir feierten uns selbst und waren uns einig: das machen wir wieder. Wir entschieden uns, alle Informationen zukünftigen Camporganisatoren zur Verfügung zu stellen und dachten groß: dezentral organisierte AUGENHÖHEcamps überall, das wärs doch. Open Source, Open Space, Co-Kreation, yeah! So hatte ich noch nie gearbeitet, voll mein Ding.

2016 ziehe ich mit Mann und Kind wieder in den Süden. Moin, Moin Karlsruhe. Glücklicherweise gab es eine bestehende AUGENHÖHEcommunity und so war es für mich ein leichtes, Interessenten für die Durchführung eines Camps zu finden. Die Begegnungen in unserem karlsruher Orgateam sind zu einem wundervollen Erlebnis für mich geworden. Gemeinsames, offenes Arbeiten, voller Respekt und Achtung. Ich bin sehr berührt wenn ich an diese Runde denke. Kürzlich fragten wir uns worin unsere persönliche Motivation liegt, das Camp durchzuführen. Ich stellte fest, dass mich nicht der inhaltliche Schwerpunkt darin reizt. Gemeinsam mit tollen Menschen etwas sinnstiftendes zu erschaffen lässt mich lebendig fühlen. Ein zauberhaftes Gefühl des Glücks und der Wirksamkeit in der Welt stellt sich ein.

Was ich gelernt habe:

  • Wie ich eine große Veranstaltung im Open Space Format organisiere
  • Welche Wirkung durch Open Source und Co-Kreation entfaltet werden kann
  • Wie motivierend ein tolles Orgateam ist

Weiterführende Informationen:

http://augenhoehe-camp.de, http://augenhoehe-ka.de

Open Space

Open Space

Ich sitze im Kreis und mir wird von einem Gesetz der zwei Füße, Schmetterlingen und Hummeln erzählt. Ich gehe innerlich auf Abstand, fühle mich nicht wohl, doch ich bin neugierig und lasse mich darauf ein.

Es wurde gelabert, bessergewusst, sich profiliert und das vollkommen ohne dass daraus ein Ziel erreicht wurden. Für mich inhaltlich eine totale Verschwendung und eher abstoßender Natur. So war ich arbeiten nicht gewohnt. Die Themen haben mich nicht interessiert und in Besserwisserei wollte ich bislang auch nicht punkten.

Aber das Thema Open Space ließ mich nicht los und etwas getrieben durch die Idee mich mit meiner frischen Selbständigkeit vernetzen zu wollen ging ich nochmals zu einer solchen Veranstaltung – diesmal mit dem Schwerpunkt Neue Arbeitswelt.

Ich entschied, nicht zu warten bis ich mit Themen konfrontiert werde, auf die ich keine Lust habe und nahm das Zepter in die Hand. Zum Glück hatte vom ersten Termin gelernt wie das funktioniert. Meine Session: Wie gehen selbstgesteuerte Urlaubsplanung und offene Gehaltsrunden in einem Logisitzentrum. Ein Erfolg – meine Session war voll mit Menschen, Kontakte entstanden, es wurde diskutiert, eine wahre Freude. Mir wurde irgendwann erzählt, dass ich ja eine Storytelling Session gemacht hätte. Aha, da gab es wohl einen Begriff für.

Open Space gibt mir mittlerweile die Möglichkeit kraftvolle Begegnungen erwachsen zu lassen. Ich habe gelernt den „Space“ für mich zu nutzen. Das braucht zu beginn Mut und führt zu einem sehr großen Spielraum. Dabei stelle ich mir die Frage: Trage ich bei oder lerne ich etwas, ansonsten kann ich gehen. Freiräume entstehen genauso wie die Option sehr konzentriert voneinander zu lernen und als Forscher unterwegs zu sein.

Was ich gelernt habe:

  • Einem Thema mehrere Chancen zu geben lohnt sich
  • Wenn ich mich für etwas öffne entstehen für mich sehr interessante Begegnungen
  • Wie Open Space funktioniert
  • Dass es eine Methode für Storytelling gibt