Open Space

Open Space

Ich sitze im Kreis und mir wird von einem Gesetz der zwei Füße, Schmetterlingen und Hummeln erzählt. Ich gehe innerlich auf Abstand, fühle mich nicht wohl, doch ich bin neugierig und lasse mich darauf ein.

Es wurde gelabert, bessergewusst, sich profiliert und das vollkommen ohne dass daraus ein Ziel erreicht wurden. Für mich inhaltlich eine totale Verschwendung und eher abstoßender Natur. So war ich arbeiten nicht gewohnt. Die Themen haben mich nicht interessiert und in Besserwisserei wollte ich bislang auch nicht punkten.

Aber das Thema Open Space ließ mich nicht los und etwas getrieben durch die Idee mich mit meiner frischen Selbständigkeit vernetzen zu wollen ging ich nochmals zu einer solchen Veranstaltung – diesmal mit dem Schwerpunkt Neue Arbeitswelt.

Ich entschied, nicht zu warten bis ich mit Themen konfrontiert werde, auf die ich keine Lust habe und nahm das Zepter in die Hand. Zum Glück hatte vom ersten Termin gelernt wie das funktioniert. Meine Session: Wie gehen selbstgesteuerte Urlaubsplanung und offene Gehaltsrunden in einem Logisitzentrum. Ein Erfolg – meine Session war voll mit Menschen, Kontakte entstanden, es wurde diskutiert, eine wahre Freude. Mir wurde irgendwann erzählt, dass ich ja eine Storytelling Session gemacht hätte. Aha, da gab es wohl einen Begriff für.

Open Space gibt mir mittlerweile die Möglichkeit kraftvolle Begegnungen erwachsen zu lassen. Ich habe gelernt den „Space“ für mich zu nutzen. Das braucht zu beginn Mut und führt zu einem sehr großen Spielraum. Dabei stelle ich mir die Frage: Trage ich bei oder lerne ich etwas, ansonsten kann ich gehen. Freiräume entstehen genauso wie die Option sehr konzentriert voneinander zu lernen und als Forscher unterwegs zu sein.

Was ich gelernt habe:

  • Einem Thema mehrere Chancen zu geben lohnt sich
  • Wenn ich mich für etwas öffne entstehen für mich sehr interessante Begegnungen
  • Wie Open Space funktioniert
  • Dass es eine Methode für Storytelling gibt

Wertbildunsrechnung

Mir war lange unklar, dass die Wertbildungsrechnung (WBR) einen Unterschied machen kann. Für mich war das eher ein lästiges Instrument, das ich nie so ganz durchdringen wollte. Wenn die Zahlen, die ich mir anschaute passten, dann passte das schon irgendwie mit den Handlungen in meinem Verantwortungsbereich.

Und doch, das Instrument lies mich nicht los. Und ich erkannte dessen wirklichen Unterschied erst in dem Moment, wie ich mit etwas anderem konfrontiert wurde, nämlich der klassischen Kosten- und Leistungsrechnung (KLR). Bei einer Führungstätigkeit in einem nicht so erfreulichen logistischen Arbeitsumfeld wurde mir nahegelegt, doch die Personalkosten zu reduzieren. Konkret hieß dies damals: Frau Waibel, schmeißen Sie bitte alle festangestellten Mitarbeiter raus und ersetzen Sie diese durch Werkvertragmitarbeiter.

Da war sie: die Gewinnmaximierung auf Kosten des Personals. Und mir wurde in dem Moment klar, dass sämtliche klassischen Instrumente des Controllings zu für mich verwerflichem Verhalten im betrieblichen Miteinander, und der Formulierung unternehmerischer Ziele führen können. Andersherum: ich wünschte mir Informationen, die mich darin unterstützen sinnvolles zu Tun, mir finanzielle Zusammenhänge aufzeigen und Leistungsträger auch als solche wahrnimmt. Ich dachte an die WBR und bot bei dem dann folgenden Intrinsify.me Wevent eine Session dazu an.

Am wichtigsten scheint mir, dass die WBR mir Zahlen liefert, die mich in folgendem Denken unterstützen:

  • Mitarbeiter sind Leistungsträger und stehen nicht in Konkurrenz zum Unternehmensziel, sondern ermöglichen erst dessen Erreichung. In der WBR sind die Mitarbeitereinkommen als Teil der Eigenleistung angezeigt.
  • Wertschöpfung ist wichtiger als Gewinnmaximierung. In der WBR steht nirgendwo das Wort Gewinn – entsteht ein Überschuss, so ist die Frage, wie dieser sinnvoll investiert werden kann.
  • Ich möchte gerne sinnvolles tun, etwas das tatsächlich für interne, oder externe Kunden wichtig ist und benötigt wird. Der Leistungskatalog als Bestandteil der WBR zeigt die Angebote und deren Preise an. Die Nutzung eines solchen wird in der WBR als Vorleistung transparent gemacht. Dadurch werden die internen Prozesse sichtbar und eine Ausrichtung auf den Nutzen durchführbar
  • Ich übernehme gerne Verantwortung und handle unternehmerisch genau darin kann mich die WBR unterstützen. Durch die Transparenz kann ein Dialog zur Zusammenarbeit entstehen.
  • Die WBR kennt keine Kosten, nur Leistungen, die eine Wertschöpfung ermöglichen, Kosten möchte ich nicht haben, Leistungen schon, dadurch unterstützt die WBR einen positiven Blick auf das was Wertschöpfung braucht.

https://www.oose.de/blogpost/bwl-2-0-betriebswirtschaft-wertbildungsrechnung-wbr-wertschoepfung/

WBR – ein Beitrag von Bernd Österreich