Nie im Leben wollte ich eine Therapie machen.


Und dann habe ich mich zur Ausbildung als Gestalttherapeutin angemeldet. Was für eine Idee – ausgerechnet eine Weiterbildung mit der Notwendigkeit mindestens 80 Stunden eigener Therapie und einem Jahr Selbsterfahrung in der Gruppe durchzuführen. Puh. Ich dachte ich wäre sortiert doch dieser Weg hat mich in eine persönliche Achterbahnfahrt katapultiert.

Nun ist das Ende der 4-jährigen Ausbildung in Sicht. Ich fühle mich so klar wie nie zuvor und so aufrichtig mit mir selbst wie nie zuvor. Doch das größte Geschenk ist mein Vertrauen in mich, meine Kompetenz, dass es reicht, was ich kann und wie ich bin. Lange Zeit habe ich mich wie ein Chamäleon gefühlt, das sich immer am außen orientiert, angepasst und den Schein der Kompetenz wahrend. Heute weiß ich dieses Talent der Anpassungsfähigkeit zu schätzen. Es bringt mich oft in Verbindung mit Menschen und lässt mich ziemlich kreativ sein. Heute entscheide ich jedoch selbst wann ich mein Chamäleon nutze und wann nicht.

Spannend finde ich diese innere Reise in Kombination mit meiner beruflichen Erfahrung zu sehen. Denn ich war als Führungskraft sehr erfolgreich, klar, authentisch, dialogisch, entschieden und respektiert und gemocht trotz kniffliger Entscheidungen. Was ich damit sagen möchte: das eine schließt das andere nicht aus. Im Gegenteil. Ein Teil von mir ist sehr Führungsstark und ein anderer eben weich und verletzlich. Nur diese Verletzlichkeit im Arbeitskontext zu leben und auch da sein zu lassen, hatte ich mir bisher nicht zugestanden.

𝗜𝗰𝗵 𝗯𝗶𝗻 𝗱𝗮𝘃𝗼𝗻 ü𝗯𝗲𝗿𝘇𝗲𝘂𝗴𝘁, 𝗱𝗮𝘀𝘀 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿 𝗺𝗶𝘁𝗲𝗶𝗻𝗮𝗻𝗱𝗲𝗿 𝗮𝗿𝗯𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝘂𝗺 𝗲𝗶𝗻𝗶𝗴𝗲𝘀 𝗴𝗲𝘀ü𝗻𝗱𝗲𝗿, 𝗳𝗿𝗶𝗲𝗱𝘃𝗼𝗹𝗹𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝘀𝘁𝗿𝗲𝘀𝘀𝗳𝗿𝗲𝗶𝗲𝗿 𝗳𝘂𝗻𝗸𝘁𝗶𝗼𝗻𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻 𝘄ü𝗿𝗱𝗲𝗻, 𝘄𝗲𝗻𝗻 𝗩𝗲𝗿𝗹𝗲𝘁𝘇𝗹𝗶𝗰𝗵𝗸𝗲𝗶𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗨𝗻𝘀𝗶𝗰𝗵𝗲𝗿𝗵𝗲𝗶𝘁 𝗮𝗹𝘀 𝗽𝗼𝘀𝗶𝘁𝗶𝘃𝗲, 𝗻𝗼𝗿𝗺𝗮𝗹𝗲 𝘂𝗻𝗱 𝘇𝘂𝘁𝗶𝗲𝗳𝘀𝘁 𝗺𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗘𝗶𝗴𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗮𝗳𝘁𝗲𝗻 𝗴𝗲𝘀𝗲𝗵𝗲𝗻 𝘄𝗲𝗿𝗱𝗲𝗻 𝘄ü𝗿𝗱𝗲𝗻 – 𝗲𝗴𝗮𝗹 𝗶𝗻 𝘄𝗲𝗹𝗰𝗵𝗲𝗿 𝗯𝗲𝗿𝘂𝗳𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗥𝗼𝗹𝗹𝗲 𝗺𝗮𝗻 𝘀𝘁𝗲𝗰𝗸𝘁. ❤️