Ehrlich zu mir selbst.
Ich habe schon manchmal so getan als hätte ich voll den Plan und alles im Griff und ganz ehrlich: ich habe mich gefragt, ob ich etwas schaffe, ob ich etwas kann, ob ich etwas gerecht werde, ob ich fair war, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, ob ich etwas tun sollte, oder etwas lassen sollte, durchhalten muss, oder etwas verkaufen muss, Dinge verschweigen soll und vor allem: was denken denn die anderen von mir.
Stärke durch persönliche Klarheit.
Diese Grübeleien haben mich einerseits leiden lassen und mich andererseits ausgestattet mit einem sehr guten Gefühl für mich selbst und der Verbindung zu meinen Werten und meiner Haltung. Das lässt mich mich aufrichtig sein. Ich verbiege mich nicht und habe erkannt, ich liebe Führung, denn ich liebe den Kontakt zu Menschen, das gemeinsame Lernen und arbeiten an einem Thema.
Rückmeldungen zu eigenem Wirken.
Laut meinen „Kunden“ bin ich eine super Führungskraft, mir wurde schon mehrfach applaudiert, ich wurde vermisst, wie ich gegangen bin und als prägend wahrgenommen. Kunden sind in meinem Verständnis meine Mitarbeiter. (Dienstleister ist übrigens in diesem Verständnis mein “Vorgesetzter, Chef, oder wie man diese Person auch immer bezeichnen möchte.) Mein Job ist/war es den Rahmen für Zusammenarbeit zu gestalten und die Kunden dabei zu unterstützen wiederum ihren Kunden weiterzuhelfen. Das alles findet/fand in Begegnungen statt, entweder zu persönlichen Themen, oder zu arbeitsbezogenen Themen.
Und doch blieben so manche Zweifel, kann ich das wirklich, wirklich? Oder spiele ich hier nur was vor?
Meine wertvollste Ressource – Fragen stellen.
Mittlerweile, dank vieler Jahre Erfahrung und der Klarheit für mich selbst glaube ich, dass ich Führung kann. Allerdings nicht nach Lehrbuch, sondern aus mir selbst heraus. Ich kenne meine Ressourcen und meine Fähigkeiten. Das kraftvollste Tool, das ich nutze ist es mir und meinem Umfeld Fragen zu stellen. So manche Frage habe ich mir schmerzlich ehrlich beantwortet, mir zugestanden mich unsicher zu fühlen, Zeit zu brauchen, mich klein zu fühlen, Neid zu empfinden. Es gibt diese „verbotenen“ Worte, das was eine FK nach außen nicht zu sein hat, die Elefanten im Raum, das nicht ausgesprochene in dem so viel Möglichkeiten zur Weiterentwicklung steckt.
Unausgesprochenes aussprechen.
Ich bin davon überzeugt, dass aus mehr Elefantenarbeit mehr aufrichtige Begegnungen im stattfindet und gleichzeitig eine gesündere Beziehung der Führungskräfte zu sich selbst. Vielleicht erspart das die eine oder andere Burnout Prävention.